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Mit dem Zug zum Schwarzen Meer

Tag 2, Von Craiova (RO) nach Varna (Warna / BAPHA), BG

Transsilvanien und Karpaten

Landschaft

Fagaras

Gegen 7.30 Uhr Ortszeit (in Deutschland waren es gerade 6.30 Uhr) wurde ich erst wieder wach und machte bei Fagaras meine ersten Fotos für den Tag von der vorbei huschenden Landschaft.

Landschaft3

Die Dame vom Nachbarzimmer machte mich auf einen Mann aufmerksam, der gerade mit einem Pferd in den Wald ging, um Holz zu holen. Sie erklärte mir auch, dass unser Zug wegen großer Bauarbeiten an der Hauptstrecke für einige Zeit über die sehr langsame Nebenstrecke Sibiu - Fagaras nach Brasov geleitet würde.

Landschaft2

Welche Route er aber üblicherweise nimmt, konnte sie mir nicht sagen; es gibt nämlich zwischen Arad und Bukarest mindestens drei weitere mögliche Linien.

Brasov

Am Ortseingang von Brasov amüsierte mich das unten abgebildetes Plakat an der dort parallel verlaufenden Straße: 'Brasov Oktoberfest' am ersten Septemberwochenende, im größten Zelt, das je in Rumänien stand! Geschmückt war das Ganze mit allen bekannten Klischees: Bier, Lederhose, Dirndl, weiß-blau …'. Im Internet fand ich unter 'Brasov Oktoberfest', dass ein weiteres Oktoberfest wenige Wochen später in Timisoara gefeiert wird; - also in einer Stadt, die ich auf meinem Rückweg durchfahren werde. Also wenn Bayern seine Trink-Kultur so hemmungslos exportiert, dann müsste deren Regierung doch eigentlich auch gegenüber den Flüchtlingen und anderen 'Fremden' viel wohlwollender und einladender auftreten.

Oktoberfest(R)_www.funmaps.ro

Bei der Ausfahrt aus Brasov ging es vorbei an abgestellten Personenzugwagen, zum Beispiel dem blauen 5053_20-31_003-8_RO-CFR Calatori oder auch dem doppelstöckigen 5053_26-16_098-1.

blauer Doppelstock-Reisezugwagen der CFR Calatori 5053_26-16_098-1

Predeal

Der Ort Predeal überrascht durch moderne Architektur, hier das Bahnhofsgebäude

Bahnhofsgebäude in Predeal

-- hier ein Stück Bahnsteig mit 'Ortsschild'--

Bahnsteig in Predeal

und eine Dampf-Denkmal-Lokomotive 50.497 am Südende des Bahnhofes. Mehr dazu auf der englischsprachigen Seite: http://bda-train-blog.blogspot.de/2011/12/cfr-50497-at-predeal-train-station.html. Laut http://www.karpaten-tourismus.de/rumanien-rundreise-mit-dampfloks kann man sich von ihr tatsächlich noch immer ziehen lassen. Wie sie den Weg von ihrem Gleisfragment / Denkmalsockel wieder ins Schienennetz finden soll, ist mir rätselhaft.

Lok 50.497 in Predeal Zitat

Busteni

Ein markanter Berg mit Gipfelkreuz ist ein Wahrzeichen der Stadt Busteni,

Berg bei Busteni mit Gipfelkreuz

der auch als Ausschnittvergrößerung nicht schlecht aussieht.

markanter Berg bei Busteni

In Busteni (Seehöhe 850m) fotografieren zwei Kinder begeistert unseren Zug. Am Südende des 'Gara' (Bahnhof) steht eine kleine, vierachsige E-Lok auf einem Denkmal-Gleis,

ex-628 AEG-BoBo-Lok

Verbleib: {AEG/1524} Papierfabrik Busteni [Rum] "3"; nach 1945 Umbau zur Lok mit normalem Aufbau, 1994 vh, 2003 a) / 27.12.2010 Denkmal, Gara Busteni (01.2011 vh)

(Quelle:http://www.werkbahn.de/eisenbahn/lokbau/museum/pres_ak.htm Museal erhaltene Lokomotiven Arthur Koppel).

Mehr zu ihr in englischer Sprache (mit youtube-Video): http://bda-train-blog.blogspot.de/2011/12/old-electric-locomotive-at-busteni.html

zurück in die Gegenwart

Kurven eignen sich besonders gut dazu, den eigenen Zug in Richtung Lok zu fotografieren ...

bei Busteni, mein Zug

... und auch einmal in die Gegenrichtung.

bei Busteni, mein Zug

Sechs Wagen hat die 5.400 kW starke Lok zu ziehen, das sind rund 1225 PS pro Wagen. Leicht übermotorisiert?

Irgendwann brachte der Liegewagenschaffner auch meinen Personalausweis und die Fahrkarten zurück, die er am Vorabend einkassiert hatte. Dazu gab es eine Plastiktüte mit dem Frühstück: Eine Flasche Wasser (0,25l), ein Päckchen Salzstangen, ein Briefchen löslicher Kaffee, dazu Zucker, Wegwerf-Becher und -Löffel. Besser als nichts, aber zum Glück hatte ich genügend Brot und Eistee für's Frühstück dabei.

der Fluss Prahova

Flusstal der Prahova zerstörte Brücke

Die schöne Flusslandschaft der Prahova begleitet den Zug auf seinem Weg durch die Walachei von der Passhöhe herab nach Sinaia, wo unter dem Namen 9153_0_41_0896-1_RO-SNTFC eine CFR-Lok der Fracht-Sparte im Bahnhof wartet.

Sinaia

9153_0_41_0896-1_RO-SNTFC

Außer dem schmucken Bahnhofsgebäude verdienen einige sehr verspielt-traditionell anmutende Häuser sicher mehr Beachtung, als ich ihnen zukommen lassen kann;

Haus, wie von einer Modellbahn nochmals das Haus, wie von einer Modellbahn und ein drittes, schönes Haus mit einem alten Cacia-Renault R-12 Nachbau

'aber, mein Wagen, der rollt …'.

Die Landschaft nach Sinaia steht der vor dem Ort in nichts nach.

Campina

In Campina überholen wir eine Lok des CFR-Konkurenten GFR Grup Feroviar Roman 91530_40_0578-7;

Lokomotive

ein heruntergekommener BMOT 91-0002 versteckt sich schamhaft hinter einem Gebüsch.

Schüchterner B-Mot

Ploesti

In Ploesti sehe ich dann im vollen Gegenlicht meine erste DB-Schenker-Lok (9153_040_1077-9_RO-DBSR) in Rumänien. Es war einige Arbeit mit XN-VIEW und GIMP notwendig, um die Lok erkennbar zu machen:

DBSR-40-er

Es ist eine alte, zweiter Hand gekaufte CFR-Standard-E-Lok von Elektroputere, gebaut als Lizenz einer ASEA Lok, deren Schwestern in Schweden als Rb und in Norwegen als El-15 unterwegs waren. Hier steht sie nun im bekannten Verkehrsrot und mit DB-Keks im weißem Schnurrbart. Gewidmet ist sie 'Henri Coandă', einem rumänischen Physiker und Aerodynamiker.

Ploiesti-Vest

An der Lokomotive hängen recht neu scheinende Güterwagen des Typs Fans, z.B. 33RIV_53RO-DBSR_6770_064-8 und ...001-0.

Güterwagen-Fans_001 Güterwagen-Fans_064

Sie erinnern stark an die Abraumfahrzeuge, welche beim Neubau des Cochemer Kaiser-Wilhelm-Tunnel benutzt wurden, um die überschüssige Erde aus der Röhre in den Westerwald zum Verfüllen einer Tongrube zu bringen.

Am Ende des Zuges befindet sich noch eine weitere DBSR-Lok, aber nun die neue Transmontana von Softronic, Baujahr 2013: 91530_480_008-8.

Softronic Transmontana: DBSR 480_008

Weiter geht es an Erdölfeldern vorbei,

Erdölfeld; auf einem Schornstein wird Gas abgefackelt

eine größere Zahl von GFR-Loks, unter anderem wohl die Diesellok 98530_60_0536-6, stehen von Mauern verdeckt.

blaue GFR-Lok mit roter Bauchbinde

In einem unbekannten Bahnhof (Chitila?) geht es vorbei an der CFR E-Lok 45-0364-5 und der 40 0134-3 von CFR-Marfa, der Frachtsparte.

Lok 40 0134-3 der CFR-Marfa

Bukarest (Bucuresti / Bucharest)

Abschied von meinem EN 471 Ister

RO_40 0512 Ister

Nachdem mein Zug wieder unter Fahrleitungen fuhr, wechselte auch die Lok in Brasov. Hier kam die 40_0512-0 vor den Zug, also diesmal eine (noch) nicht modernisierte 'Einheits-E-Lok' der CFR. Hier steht sie nun in Bukarest, um wenig später im Gleisvorfeld auf neue Aufgaben zu warten.

Irgendwie habe ich es verpasst, eine Aufnahme meines Liegewagens zu machen, außer einigen Details:

Einmal die Aufschrift 'Vagon Cuseta' und die Wagennummer

RO_40 0512 Ister RO_40 0512 Ister

Und einmal, so gut es ging, Die Inneneinrichting meines Schlafwagens. Der untere Liegeplatz wurde zur Sitzfläche, der mittlere zur Rückenlehne und der obere, (meiner) blieb als 'Gepäcknetz' übrig.

RO_40 0512 Ister

alte Bekannte - es fährt ein Zug nach Hildesheim

Im Bahnhof 'Bucuresti Nord Gara A', dem Hauptbahnhof der rumänischen Hauptstadt, treffe ich alte Bekannte wieder, wenigstens was die Eisenbahnfahrzeuge angeht. Am anderen Ende des Kopfbahnhofes erspähte ich französische Inox-Regionaltriebzüge, wie ich sie als RIO oder RIB vom Hauptbahnhof in Luxemburg her kenne, hier jedoch zusammen mit einer Zweisystemlok, der ex SNCF 25-er. (In Luxemburg war es immer die 50-kV Variante, die als Baureihe 16 bezeichnet wurde. Eigentlich hätte es diese in Rumänien auch getan. Leider fuhren die RIO-Züge weg, als ich endlich dort am Ostende des Nordbahnhofes ankam

SNCF RIO

Doch direkt vor mir, im Nachbargleis meines EN 473 Ister, stand ein prächtig aufpolierter ex Braunschweiger DB 624/634-er, in dessen Seitenfenster noch am Zugzielanzeiger "HILDESHEIM" zu lesen war. Hier im Foto oben rechts hervorgehoben. Ohne Frage, das an seine Ursprungsfarbe angelehnte Design steht ihm wirklich gut!

ex-624

Aber bis Hildesheim ist er an diesem Tag sicher nicht mehr gefahren; obwohl: Seinesgleichen kamen in den 1970-ern im hochwertigen Reiseverkehr als 'DC (City-Schnellzug) von Trier über Koblenz, Köln bis ins Ruhrgebiet (Dortmund?), wenn ich mich recht erinnere; zwischen Trier und Koblenz ohne Zwischenhalt! Das schafften nicht einmal die IC's anfang diesen Jahrtausends.

Nein, das Ziel laut Windschutzscheiben-Notiz war Buzau, woher er auch kam. Es müsste nach Fahrplan der Zug R_1650 gewesen sein, der um 5.00 Uhr in Suceva startet, um 9.53 Uhr Buzau passiert und um 11.53 Uhr in Bukarest ankommt. Von dort fährt er um 12.00 Uhr als R_1663 über Buzau 13.54 Uhr nach Iasi, wo er um 19.05 Uhr ankommt. Ein beachtliche Tagesleistung, finde ich.

Seine UIC-Länderzulassung ist sehr umfangreich, aber außer Ungarn (H) enthält sie kein Nachbarland Rumäniens. Ja Rumänien selbst fehlt auf dieser Kennzeichnung! Dafür wird diese angeführt vom wahrscheinlich letzten 'Heimatland' des Zuges: 'DR', also Deutsche Reichsbahn der DDR (nach dem 9.November 1989 selbstverständlich), bzw. vom 3.10.1990 bis zum 31.12.1993 'Deutsche Reichsbahn der BRD'.

ex-624 UIC

Weiter hinten, oder sollte ich besser 'östlich' schreiben?, fand sich dann auch sein Nachfolger aus der DB-Baureihe 614, jedoch mit neuer, korrekter UIC: Nur für 'RO'. Sein Ziel war Galati, obgleich in meiner Abfahrtstabelle kein Zug in diesen Ort verzeichnet ist.

ex-614 nach Galati

ex-SNCB_25.570

Gerade schiebt die ex SNCF 25.570 ihre 'RIO Garnitur' mit mir unbekanntem Ziel aus dem defacto Hauptstadt-Hauptbahnhof mit dem schönen (vollen) Namen: 'Bucuresti Nord Gara A'. Für Fotos von der RIO (Rame Inox Omnibus) war ich ein klein wenig spät.

ex SNCF 25.576 mit RIO-Garnituren

Zwischen dem RIO-Zug und dem Prellbock stand noch diese ex SNCF 25.576, die ebenfalls der 'RegioTrans' Verkehrsgesellschaft gehört. Anfang 2015 geriet diese Gesellschaft in die rumänischen Schlagzeilen, als sie wegen gravierender technischer Mängel an ihren Fahrzeugen plötzlich zum 17.März den gesammten Betrieb einstellen musste. Ab 1.April wurden die Verkehre jedoch nach und nach wieder aufgenommen.

'Mein' Inter-Regio-Zug IR 461 von Bukarest in Richtung Sofia

Mein Zug 461 nach Bulgarien (ab Ruse verlängert und als Schnellzug bezeichnet) stand schon die ganze Zeit auf seinem Gleis. Mein reserviertes Abteil im Wagen mit der stolzen Nummer 473 fand ich auch sehr schnell, denn der Zug bestand nur

aus der Lok: 60_0749-6_RO-CFR,

meine Zuglok über Videle nach Gurgio -Nord

meinem (rumänischen) Wagen 5153_21-80_105-9_RO-CFR-CALATORI_(Bmee)

Bmee von außen Gang des Wagens 21 80 105-9

und dem (bulgarischen) Wagen 5152_21-43_019-9_BG-BDZPP_(By).

BDZ-Wagen in meinem IR 461

Bucuresti - Giurgiu Nord

In Bukarest (Bucuresti) fuhr mein Zug 461 pünktlich um 12.50 Uhr mit dem Ziel Varna ab. Bis Ruse, dem bulgarischen Grenzbahnhof wollte ich ihn nützen, aber dann dort in den fünf Minuten nach Ankunft meines Zuges startenden 'R 9623' nach Varna wechseln. Das 'R' steht hier für einen Schnellzug, in englischen Fahrplantabellen als 'FAST' bezeichnet; nicht für einen 'Regionalzug'.

an diesem Haken hängt mein Zug ...

fahrende Lok mit Zughaken Nummernschild innen

Der bulgarische Reisezugwagen sah den hierzulande üblichen Mitteleinstiegswagen der Bauart Bn sehr ähnlich, jedoch mit moderner, komfortabel wirkender Bestuhlung.

By-2.Klasse-Wagen mit 1.klassiger, moderner 2+1 Bestuhlung

Der Bmee jedoch glich den Abteilwagen der späten 60-er Jahre, jedoch mit acht (statt sechs) Sitzen pro Abteil. Beide Wagen verfügten, wie viele andere auch, über die bei Fotografen wie mir sehr beliebte 'Klimaanlage': Die meisten Fenster waren halb zu öffnen. Fotos aus dem fahrenden Zug, Richtung Lok oder zum Zugschluss wurden also nicht durch eine schmutzige oder spiegelnde Fensterscheibe behindert, wie übrigens auch bei den Fenstern am Gang meines klimatisierten Liegewagens im EN-Ister.

Abteil des Wagens 51 53 21 80 105 - 9

Den warmen Fahrtwind im Gesicht, die Augen zusammengekniffen, fühlte ich mich wieder in meine Kindheit in den 60-ern zurückversetzt: Einfach nur schön. Weil in meinem reservierten Abteil das Fenster klemmte und nicht zu öffnen war, wechselte ich – wie andere auch – in ein anderes Abteil, denn es gab ausreichend freie Plätze. Warum dieser Zug platzkartenpflichtig ist, bleibt mir ein Rätsel, bei dem überschaubaren Publikum.

Unterwegs ging es wieder vorbei an Erdöl-Feldern, hier eine der charakteristischen Pumpen.

Erdöl-Pumpe

An den Wagenenden blieben übrigens eine oder beide Türen während der ganzen Fahrt geöffnet, damit Luft herein kam. Wer wollte, hätte hinaus fallen können, -- aber wer will das schon? Hier traut man den Menschen noch etwas Verstand und Vorsicht zu. Schließlich ist die Gefahr, in der Stadt unter ein Auto zu kommen, auch nicht gerade gering -- um nicht zu sagen: deutlich höher, und ebenso unangenehm.

offene Waggontür während der Fahrt

Direkt daneben blieb eine andere Tür offen; Frischluft tut halt immer gut, - besonders in diesen kleinen Räumen ...

offene Toilettentür

Unendlich schienen die Kesselwagenzüge, welche wohl zum Beladen in den Erdölfeldern vielgleisig hintereinander abgestellt waren.

Kesselwagenzüge

Aber auch Reste der 'Rollenden Landstraße' waren hier vorhanden.

Kesselwagenzüge

In Videle, der einzigen Zwischenstation in Rumänien, zweigt die Strecke nach Giurgiu von der elektrifizierten Hauptstrecke niveaugleich ab.

Bahnhof Videle mit Rotkäppchen

Neben der ehemals französischen Lok der "Grup Feroviar Roman" GFR 425_206-6

ex SNCF-Lok Baureihe 25000

und der ex CFR-Lok 92530_60_1566-8_RO-RCCRo (Constantin Grup)

Foto

traf uns hier auch ein 'Blauer Pfeil' (Siemens Desiro), welcher hinter unserem internationalen Zug her in die Stadt Giurgiu selbst fuhr. Diese in Deutschland als 642 bezeichneten Nahverkers-Fahrzeuge sind die neuste Erwerbung der CFR und besonders im 'hochwertigen' Fernverkehr eingesetzt.

Foto

Ehe wir weiterfahren konnten, mussten wir wegen der niveaugleichen Kreuzung noch einen Güterzug hinter der Zuglok 91530_474(!)_061-5_RO-CTV (Cargo Trans Vagon) abwarten. Diese Lok wird bei RailFanEurop nicht bei CTV gelistet, scheint aber eine weitere, modernisierte 40-er zu sein.

ein Güterzug

Auf der anderen Seite des Zuges stand eine weitere DB-Transmontana: 91530_480_003-9. Ein schickes Teil, finde ich. DBSR hat hier beim Einkauf Geschmack bewiesen -- und auch umweltfreundlich 'in der Region' eingekauft.

Softronic Transmontana: DBSR 480_003

Ganz in der Nähe stand die GFR 97530_43-0141-2, also eine Strecken-E-Lok nummeriert als Rangier-E-Lok. Es ist, cum granno salis, die Bo'Bo'-Version der Baureihe 40 und wurde im ehemaligen Jugoslawien als Lizenz gebaut.

Grup Feroviar Roman

Bei der Weiterfahrt entdecke ich vor der 'Inter Agro Cereal com' dann noch die stark rostende LDH_25-241, eine Rangier-Kleinlok.

Foto

Giurgiu Nord - Grenzbahnhof RO

Bei der Einfahrt in den Rumänischen Grenzbahnhof Giurgiu Nord grüßt rechts die 92530_651_015_RO-DBSR, einer Ludmilla der DB (230-232), die in der Ukraine gebaut wurde (… von wegen 'Russen'-Diesel!) in neuem Lack. Sie ist 'Stefan cel Mare' gewidmet, einem Moldau-Herrscher aus dem 15.Jahrhundert. Ihr Lack glänzt wie neu.

DBSR-RO-Ludmilla DBSR-RO-Ludmilla

Zur Lok gehörte wohl der WLBvmsk177.1 6380_99-30_001-1_D-DB.

grauer Schlafwagen

Grenzaufenthalt in Giurgiu Nord

55 176.2

Das Bahnhofsgebäude von Giurgiu Nord. Oben der linke Flügel, unten der Mitteltrakt

55 176.2

Während meines etwas längeren Aufenthaltes im Bahnhof waren hier eine Reihe von Diesellokomotiven der Baureihe 60 von verschiedenen rumänischen Eisenbahnverkehrsunternehmen zu sehen:

mehrere Diesellok Baureihe 60 diverser EVU's CFR-Marfa_60-0498

Hier werden die Bahngleise noch ebenirdig überquert! (Cave canem)

UnterführungFoto

Die Sicherung der abgestellten Loks und Wagen ist harte Handarbeit.

Beamtin mit 'Gleis-besetzt-Schild'

Wie schon in einem Youtube-Video aus Bulgarien zu sehen und auch hier in Rumänien immer wieder beobachtet, wird in jedem Bahnhof der Zug von mindestens einem Hund begrüßt. Hier in Giurgiu waren es gleich vier.

Hunde am Zug

Im Rumänischen Grenzbahnhof Giurgiu Nord wurde die rumänische Diesellok abgekoppelt, Passkontrollen folgten, wobei mir mein Personalausweis sofort zurückgegeben wurde. Die Pässe mehrerer Mitreisender hingegen wurden einkassiert und im Bahnhofsgebäude überprüft. Interessant daran ist, dass eine Woche später bei meiner Rückreise mehrmals das etwas ältere Passbild als fragwürdig angesehen wurde.

Ehe ich gleich Rumänien verlasse, hier noch ein Link auf eine private Seite mit ganz vielen rumänischen Loks an vielen verschiedenen Bahnhöfen (=Gara).

Warten auf eine Lok, die niemand wirklich braucht

Warum uns die Lok nicht über die 'Brücke der Freundschaft' nach Ruse /Ryce (Bulgarien) bringen durfte, ist mir schleierhaft, denn ab Ruse sind die weiterführenden Strecken elektrifiziert.

Statt dessen warteten wir auf eine Lok aus Bulgarien. Die Zeit dazu war mit 38 Minuten nicht sehr knapp kalkuliert. Trotz der Grenzkontrollen konnte man unbehelligt aussteigen, am Bahnsteig spazieren gehen und die oben genannten, abgestellten Diesellokomotiven mehrerer privater Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU's) fotografieren.

Doch die erwartete Lokomotive kam so schnell nicht. Vier Minuten vor der Plan-Abfahrt war sie noch nicht da. Es wird spannend. Endlich kommt eine 'Ludmilla' 07_111-8_BG-BDZ, in Deutschland als BR 230 bekannt geworden und von DBSR-RO als '651' bezeichnet. Dass die Ordnungszahl der 07 eine hunderter Nummer ist zeigt an, dass sie zu den vier Exemplaren gehört, die 2003 bis 2006 mit elektrischer Zugheizung ausgerüstet wurden.

Foto: der verspätete Zug

der verspätete Zug

Foto: Lok 07 111-8

BDZ-Emblem der Lok 07 111-8

Foto: Bulgarischer Wagen (BDZ), ähnlich den 'Bn' der DB. In den Fenstern spiegelt sich mein CFR-Wagen.

Bulgarischer Wagen (BDZ)

Foto: hinten ein rumänischer Wagen (CFR)

Rumänischer Wagen (CFR)

Die Zusammenstellung dieses Zuges gleicht meinem: Schwere Diesellok (2206 kW = 3000 PS) zieht zwei Reisezugwagen, einer aus Bulgarien, der andere aus Rumänien. Doch bis die '07' endlich abgekuppelt und vor unseren Zug gesetzt wird, dauert. Es ist 15.48 Uhr. In sieben Minuten soll mein Anschlusszug planmäßig Ruse verlassen. Die Hoffnung schwindet, ihn noch zu bekommen. Dies bestätigt auch der neue Schaffner, der den Zug über die Staatsgrenze begleitet.

über die Donau - Brücke der Freundschaft - nach Bulgarien

Die 'Brücke der Freundschaft' (bulgarisch Мост на дружбата Most na druzhbata; rumänisch Podul prieteniei), wurde 1954 erbaut und war bis 2013 die einzige feste Verbindung zwischen Bulgarien und Rumänien über die Donau. Leider ist mein Foto vom bulgarischen Brückentor mit der Jahreszahl verrissen.

Brücken-Fotos

Die 'Donaubrücke 1', wie das Bauwerk auch genannt wird, ist als Doppelstockbrücke ausgeführt. Auf rumänischer Seite steigt der Gleiskörper nur gemächlich,

Brücken-Fotos

die Straße links daneben dafür deutlich steiler an.

Brücken-Fotos

Dadurch können zu Beginn des Brückenbauwerkes die Gleise unter die Straßenbrücke verschwenkt werden.

Brücken-Fotos

Blick in Fahrtrichtung links am Zug vorbei. Deutlich zu erkennen ist die genietete Stahlkonstruktion.

Brücken-Fotos

Blick in Fahrtrichtung rechts am Zug vorbei.

Brücken-Fotos

Endlich die Donau, hier Richtung Osten, also stromabwärts.

Brücken-Fotos

Ein Stück rumänisches Ufer.

Brücken-Fotos

Noch einmal die Donau, Richtung Osten, also stromabwärts.

Brücken-Fotos

Von der zweiten, 2013 in Betrieb genommenen Brücke über die Donau – quasi am anderen Ende Bulgariens, werde ich später berichten.

Enttäuschung in Ruse (Russe / PYCE)

In Ruse angekommen wird klar: 'Mein' Zug fuhr ohne mich, das heißt: weiterfahrt bis Gorna Orjachowiza und von dort mit einem Zug aus Sofia nach Varna; Ankunft dort um 23.00 Uhr, statt um 19.38. Diesen 'Plan B' hatte ich schon zuhause vorbereitet. Der Zug hielt gewohnt lange an der Grenze (Plan:35 Minuten).

55 176.2

Als die Zugbegleiterin kommt, wird es richtig schön. Dafür, dass ich meinen Zug verpasst und auf der bezahlten Strecke an diesem Tag kein anderer Zug verkehrt, darf ich nun für den Umweg auch noch einen zusätzlichen Fahrschein lösen.

Nun habe ich aber noch keine Lewa, sondern nur 'Ewro (EBPO)', wie der Euro in Bulgarien heißt, und davon zum Glück noch drei 5€-Scheine. Mein Abteilnachbar, ein Araber (wohl aus Tunesien) hat nur einen Fünfer und eine Zwei-Euromünze, dazu 5000 Ungarische Forint. Auch er braucht eine Fahrkarte, und zwar von Gorna Orjachowiza nach Sofia. Nun, die nette Dame rechnet aus, dass ich ja jetzt 131 km mehr fahre, und dass diese 131 km 13 Lewa kosten. (Interessant, denn die 221 km von Ruse nach Varna kosten gerade etwas mehr als 12 Lewa!) Mein Begleiter soll für seine Fahrkarte noch ein wenig mehr bezahlen. Ich bot ihr an, meine 10 Euro zu geben, das wären knapp 20 Lewa, dann wären wir quitt, doch diese Überzahlung lehnte sie strikt ab (soviel zum Thema 'Korruption', ihr Reingewinn wäre wohl mehr als 1% ihres Monatslohnes gewesen!).

Sie verließ uns, ging wohl zu ihrem Chef, einem älteren Zugbegleiter und kam zurück mit der Notiz, dass ich 7 Euro (also 14 Leva) bezahlen sollte, der Araber aber 8 €, jedoch nur in Scheinen, keine Münzen! Da sie nur Scheine akzeptieren konnte und kein Trinkgeld annahm, bat ich sie, mir einfach das Wechselgeld in Lewa zu geben, was sie sehr verwunderte. So erhielt ich meinen ersten Fünf-Lewa-Schein und eine Fahrkarte für meinen ungewollten Umweg.

erste Lewa und Forint

Meinem 'Leidensgenossen', dem schlicht 1 Euro fehlte, schenkte ich diesen, indem ich seine zwei Euro nahm, ihm dafür meinen Fünfer gab und danach sein Wechselgeld einstrich. Die nette Zugbegleiterin begriff wohl meine Rechnung nicht so richtig, merkte aber, dass sie nun zwanzig Euro (40 Lewa) in der Hand hielt und nur rund 8 Lewa Wechselgeld herausgegeben hatte. Es musste also irgendwie stimmen. Für meinen verschenkten Euro erhielt ich dann die 5000 ungarische Forint (etwa 16,-€) zurück, von denen ich mir auf der Rückfahrt ein schönes Frühstück in Budapest genehmigen wollte.

Fahrschein

Warten in Gorna Orjachowiza (Горна Оряховица)

Angekommen in Gorna Orjachowiza wollte ich meinem Hobby nachgehen und in der 'geschenkten' (bezahlten?) Zeit meine 'neue' Zuglok und anderes Rollmaterial fotografieren. Schließlich hatte ich mich auf den Plan B, über Gorna fahren zu müssen, schon zu Hause vorbereitet. Doch kaum ging ich zur Lok vor, rief mich die Zugbegleiterin zum Gleis 1, weil dort ein Zug nach Varna stünde. Ich glaubte ihr das zwar nicht so recht, eilte aber dennoch mit Koffer und Taschen die Unterführung hinunter und wieder hoch, da entschuldigte sie sich aber auch schon für ihren Fehler. Kein Problem, mir gelangen aus der Ferne tatsächlich noch zwei Fotos 'meiner' Zuglok 45_176.5.

Meine Zug-Lok von Ruse bis Gorna O. Meine Zug-Lok von Ruse bis Gorna O.

Doch dann rief mich ihr (Chef-)Kollege und redete auf Bulgarisch auf mich ein, ohne dass ich ein Wort verstand und schleppte mich zur Information, welche mir aber auch nicht sagen konnte, von welchem Gleis um 19.32 Uhr mein Zug abfahren wird. Kaum war ich wieder an den Gleisen, zwang er mich, mich hinzusetzen und mit ihm einen Kaffee zu trinken. Er ging ins Gebäude und kam so schnell nicht wieder.

Ein ET Baureihe 32 kam im Gleis 1 an, den ich unbedingt auf meiner SSD-Card haben wollte, denn, so hieß es im Lokreport 4/2015, eigentlich sollten diese Fahrzeuge aus Riga bereits Mitte 2015 von den Gleisen verschwunden sein.

Ich ahnte ja nicht, dass er mir auch zwei Jahre später fahrend begegnen würde.

ET 32, gebaut in Riga

Leider stand die Sonne so ungünstig, dass ich das Bild nachträglich kräftig aufhellen musste, damit die rechte Seite nicht konturlos tief-schwarz blieb. Interessant an diesen Zügen ist, dass sie die russische Variante der Mittelkupplung besitzen, also an kein anderes Fahrzeug im Normalspurnetz gekuppelt werden können. Ich machte auch zwei Fotos und wollte gerade wegen der Sonne zum anderen Bahnsteig wechseln, als der Herr Zugbegleiter mit dem Kaffee kam. Als er kurz wegging, machte ich mich auf, der ET war natürlich weg, aber eine 55-er rangierte einige Wagen ins Gleis zwei ... und war schon wieder auf der Flucht.

Rangierlok der Baureihe 55 und die Gleisanlage Richtung Varna

Auf dem Weg zu ihr war der freundliche Herr schon wieder da und beorderte mich erneut ins Empfangsgebäude, wo er mir auf einem großen Display meinen Anschlusszug und dessen Gleis zeigte.

Abfahrtstafel

Gut, dass ich mir kyrillisch zu lesen antrainiert habe, denn nur so war zu entziffern, dass mein Zug (Zeile 2) planmäßig um 19.36 Uhr auf Gleis sechs abfahren soll, aber 17 Minuten Verspätung hat. Obwohl eigentlich noch etwas früh, wurde ich von ihm zum Gleis 6 'geschleift', damit ich mich auch ja nicht verlaufe. -- Oder hatte er nur etwas gegen Eisenbahn-Fotografen? -- Zum Glück traf dieser freundliche Mitarbeiter der BDZ dort dann endlich einige Kollegen, mit denen er sich unterhielt. Ich verdrückte mich und konnte noch ein paar nette Fotos machen, verpasste dabei aber leider 'meine' neue Lok nach Varna.

Nun, ein wirklicher Verlust war das nicht, denn an Strecken-E-Lok gibt es nur noch zwei unterschiedliche Typen. Das eine sind die Skoda-Loks '64E', welche heute wegen ihrer Unterschiede auf die Baureihen 43, 44 und 45 verteilt sind, aber nach meinen Recherchen nur in Bulgarien vorkommen. Dabei findet man im Personenverkehr rund um Varna eher die 44, in Sofia dagegen die 45. Die 43 gehören eher zum Güterverkehr, wie auch die zweite E-Lok-Type, welche derzeit die stärksten Loks der BDZ sind und in die Baureihe 46 eingeordnet wurden. Sie sind Baugleich mit den rumänischen Lok der Baureihe 40, welche ein in Craiova bei Elektroputere gefertigter Lizenzbau einer ASEA-Lok sind, die in Schweden als Rb-2 und in Norwegen als 'El 15' unterwegs waren. Dieser Loktyp war wohl auf den gebirgigen, schlecht gewarteten Strecken der Karpaten und des Balkans so erfolgreich, dass ihr mechanischer Teil noch heute als Vorbild für die Neuentwicklungen von Softronic (besonders der 'Phönix') dient.

Unten die BDZ -TP 43 553.7, die einen schon in Ruse gesichteten Güterzug hinter meinem Schnellzug her schob und nun auf neue Arbeit wartet.

Lok 43 553-7 schob einen Güterzug von Ruse nach Gorna O.

Im Wagen 5052_29-74_122-6_BG-BDZPP, einem modern möblierten Abteilwagen, jedoch auch in der Aufteilung 4 zu 4 fand ich einen Fensterplatz. Das Fenster jedoch blieb nicht unten / offen, so dass ich meine Fototasche an dessen Griff band. Sie war schwer genug und alle drei Mitreisenden sehr zufrieden mit dieser Lösung des klimatischen Grundproblems.

Tasche

Von einer Mitreisenden erfuhr ich dann, dass dieser Zug zwar in der Ankunft 17 Minuten zu spät war, aber voraussichtlich 100 Minuten Verspätung bei seiner Abfahrt haben wird. Er würde einen Zug aus dem Süden abwarten; wie mir später klar wurde, war es der in Zeile 3 der Abfahrtstafel oben angegebene Schnellzug aus Plodiv nach Ruse. Na schön, dann wird es halt Samstag, bis ich ankomme. Aber wenn mein jetziger Schnellzug 100 Minuten warten kann, warum denn nicht mein geplanter Zug in Ruse eine halbe Stunde?

Sonnenuntergang

Schließlich wurden es 120 Minuten, bis sich der Zug um 21.36 Uhr in Bewegung setzte. Mindestens sieben Züge sind inzwischen angekommen und abgefahren. Doch die Unterhaltung mit meiner Mitreisenden war sehr nett, die Zeit verging zwar nicht im Fluge, aber sie verging. Ob nun die geplanten 35 Stunden oder jetzt 40,5 Stunden, ist doch egal, oder? Ich wollte doch schließlich Zug fahren und habe sogar für die Verspätung bezahlt.

Haltepunkt Dobrina bei Nacht

Die Haltestelle Dobrina ist auch spät am Abend noch gut beleuchtet.

Relativ kurz vor Varna liegt der Ort Sindel. Er fiel mir in der Dunkelheit auf an seinem großen Bahnhofsgebäude, den vielen Gleisen und einem Berg, der in der Nacht irgendwie toll aussah. So plante ich, dass ich noch einmal dahin zurück fahren werde, jedoch am Tag. Dazu dann auf der nächsten Seite.

Endlich im Panorama-Hotel Varna

Je näher mein Fahrziel rückte, um so mehr machte ich mir, zu unrecht, Gedanken über meinen Weg vom Bahnhof zum Hotel: Zu Fuß in der dunklen, noch unbekannten Großstadt am Hafen entlang? Oder besser mit einem Taxi? Aber für die wenigen hundert Meter? Ich entschied mich für die Füße. Um 1.02 Uhr war mein Zug mit immer noch hundertzwanzig Minuten Verspätung, angekommen und ich nahm schnellen Schrittes den Weg, den ich mir bereits zu Hause eingeprägt hatte, kam zum 'Panorama-Hotel', checkte ein und war um 1.24 bereits auf meinem Zimmer. Prima Hotel, bester Service und Verpflegung, schöner Ausblick vom Zimmer auf das Schwarze Meer und mit 65 € für zwei Personen mit Frühstück äußerst preiswert.

Panorama-Hotel Panorama-Hotel

Die Grafik zeigt eine Karte der Erde in den Grenzen Bulgariens.