... Rheingold ...
... ein bisschen Nostalgie ...
zu Beginn dieser 'nostalgischen' Seite der Schriftzug unter der Aussichtskuppel.
In dieser Farbgebung (RAL 5013 'Kobaltblau' Farbcode: #0047AB + RAL 1001 'Beige' Farbcode: #CEA66B) lief der Zug nur in den Jahren 1962 bis 1965. Obwohl ich ihn damals noch nicht bewusst gesehen habe und kein Mensch sich mit mir auf einen Bahnhof gestellt hätte, um ihn einmal zu bewundern, war der Name für mich der Begriff für einen ganz tollen Zug, gerade in dieser Farbgebung.
Dass der Rheingold und mit ihm der Rheinpfeil ihre Farbe
gegen das 'Einheits-rot-gelb' (RAL 3004 'Purpurrot' Farbcode: #0047AB + RAL 1001 'Beige' Farbcode: #CEA66B) der TEE tauschen mussten, merkte ich erst, als ich 1971 am Hauptbahnhof in Koblenz die ersten Eisenbahn-Fotos mit meiner neuen Revueflex-B (das ist die ZENIT-B aus der UdSSR) und dem Helios-Objektiv 58mm/f2,8 machte:
Statt dem Zug in 'blau-creme' kam einer im TEE-Einheits-Livree daher. Als Entschädigung bespannt mit einer der ersten 103.1, die damals die Rheinstrecke eroberten. Es war die erste 103, die ich nach 1965 auf der IVA in München (als 'E 03') zu sehen bekam. Nun konnte ich sie auch fotografieren. Die Qualität meiner Dias vom Rheingold waren damals große Klasse; aber heute ... tja, das Alter.
Ähnlich erging es mir am gleichen Tag zwei Stunden früher mit dem TEE 'Saphir' - einem VT 601 mit glänzendem TEE-Logo auf der Front- von Stuttgart über Frankfurt und Köln nach Brüssel am gleichen Tag: auch dessen Fotos haben Altersschwäche.
Der Rheipfeil folgte dem Rheingold wenige Minuten später im selben Gleis 4, bespannt mit einer (damaligen!) 112, also einer Bügelfalten-E10 im TEE-Lack, die mich aber damals nicht so sehr interessierte.
Die zweite Begegnung
mit dem Rheingold erfolgte nach dem Abitur als 'Bundesbahninspektoranwärter' bei einer Ausbildungs-Dienstreise, um die Produkte der Bahn und die Arbeit der Zugbegleiter kennen zu lernen.
- Von Koblenz nach Mannheim per D-Zug in einem kobaltblauen (ex Fernschnellzug-) Wagen,
- weiter bis Freiburg in einem der neuen 1.Klasse-InterCity
- und als Krönung zurück im Rheingold von Freiburg bis Koblenz.
Die erste Enttäuschung: Kein Aussichtswagen im Zug.
Die zweite: der Speisewagen war bis hinter Mainz ausgebucht - die Zeit hätte also gerade für das Studium der Speisekarte und vielleicht noch für eine Bestellung gereicht, aber vor dem Essen hätten wir den Zug schon längst verlassen müssen.
41 Jahre später ...
Erst an Pfingsten 2016 sah ich dann eine (Kasten-)E10,
die in ihrem äußeren Erscheinungsbild dem der Nachkriegs-Rheingold Fernschnellzug-Elektro-Lokomotive von 1962 weitgehend entsprach.
Hier schon einmal ihre Geburtsurkunde
und auch der Reisepass.
Selbst der Scheren-Pantograph war noch vorhanden.
Leider war das Wetter nass und kalt und animierte nicht dazu, die Verfolgung des Zuges aufzunehmen. Auch hatte die Zuglok ab Neuwied rote Räder
und trug ein schwarzes Gewand.
Das passt einfach nicht zu den deutlich moderneren Wagen.- Hier 2012 unterwegs im Lahntal.
Eher schon dieser
auch ein echter Rheingold
aber 34 Jahre älter und noch von der 'Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft'
Eine Mitfahrt im Zug wäre wahrscheinlich - trotz des schlechten Wetters - im Aussichtswagen ein Erlebnis gewesen. Die Preise dafür sind - ohne Frage - angemessen! Aber gerade deswegen waren sie mir damals zu hoch.
Tschüss Dome-Car, DSG und Rheingold