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'Who is who' der Ikonen

Heiliger Minas

Am 15. Hatur (24. November) fand den Märtyrertod der Heilige Mina mit dem Beinamen Amin. Sein Vater, mit Namen Eudorius stammte aus Rafius und war Verwalter und Oberst.

Der Bruder desselben beneidete ihn und schwärzte ihn bei dem Kaiser an, so dass ihn dieser nach Afrika schickte und ihm die Verwaltung dieser Landschaft übertrug; die dortigen Bewohner freuten sich darüber, weil er ein mitleidiger, gottesfürchtiger Mann war. Die Mutter hatte bis dahin keine Kinder, und eines Tages, als sie am Feste der Jungfrau in die Kirche trat und die Kinder der Christen mit schönen Kleidern geputzt sah, seufzte sie und weinte vor dem Bilde der Jungfrau und bat sie, den Herrn zu bitten, dass er ihr ein Kind schenke; da rief eine Stimme aus dem Bilde und sprach: Amin (Amen)!

Als nun die Frau nach Hause kam und ihrem Manne von der Stimme erzählte, sprach er: „Der Wille des Herrn geschehe!“ Kurz darauf schenkte ihnen Gott diesen Heiligen und sie nannten ihn Mina nach der Stimme, welche sie gehört hatte. Nachdem er ein wenig herangewachsen war, unterrichteten sie ihn im Schreiben und in geistigen Wissenschaften. Als er elf Jahre alt war, ging sein Vater in einem schönen Alter zur ewigen Ruhe, und drei Jahre nachher folgte ihm seine Mutter; der Heilige Mina fuhr allein fort, zu fasten und zu beten, und da die Vorgesetzten ihn uns seine Eltern lieb gewonnen hatten, setzten sie ihn an die Stelle seines Vaters, und er ließ von seiner Gewohnheit nicht ab.

Als aber der ungläubige Diokletian (von 284 bis 305 n. Chr. römischer Kaiser) zur Regierung kam und seine Befehle wegen der Verehrung der Götzen ausgingen und viele auf den Namen Christi den Märtyrertod starben, verließ der Heilige die militärische Stellung, ging in die Wüste und brachte hier viele Tage in frommer Gottesverehrung zu.

Eines Tages sah er den Himmel sich öffnen, die Märtyrer trugen schöne Kronen und eine Stimme sprach zu ihm: „Wer auf den Namen Christi Leiden erträgt, empfängt eine solche Krone“. Da kehrte er in die Stadt zurück und bekannte sich zu Christus. Man verfuhr gelinde gegen ihn, weil man wusste, dass er von edler Herkunft sei und man bot ihm große Geschenke an, als er aber von seiner Ansicht nicht ablassen wollte, befahl der Präfekt die Strafe an ihm zu vollziehen; es wurde ihm mit der Schärfe des Schwertes der Kopf abgeschlagen, und er erlangte die Märtyrerkrone im himmlischen Reiche.

Nach der Vollstreckung befahl der Präfekt, seinen Körper ins Feuer zu werfen, einige Gläubige holten ihn aus dem Feuer heraus. Er hatte keinen Schaden genommen, sie wickelten ihn sorgfältig ein und setzten ihn an einem passenden Orte bei, bis die Herrschaft des Unglaubens ihr Ende erreichte.

Als einmal die Grenztruppen der fünf Städte sich versammeln mussten, nahmen sie den Körper des Heiligen mit sich, damit er ihnen Beistand leiste und sie auf dem Wege beschützte. Als sie auf dem Meer fuhren und der Körper bei ihnen war, stiegen aus dem Meer Ungeheuer empor mit Gesichtern wie wilde Tiere und mit Hälsen wie Kamele; sie fingen an ihre Hälse nach dem Körper des Heiligen auszustrecken und ihn zu belecken, so dass die Leute eine große Furcht befiel, da kam aus dem Körper ein Feuer hervor und verbrannte die Gesichter der Ungeheuer.

Nachdem sie in Alexandria ihre Geschäfte beendigt hatten und in ihre Orte zurückkehren wollten, wünschten sie den Körper des Heiligen wieder mit sich zu nehmen; sie legten ihn also auf ein Kamel, aber dieses wollte sich nicht von der Stelle erheben, sie legten ihn dann auf ein anderes Kamel, aber auch dieses war, ungeachtet heftiger Schläge, nicht von der Stelle zu bewegen. Da merkten sie, dass dies ein Wink von Gott sei, sie richteten hier einen Ort her, begruben ihn und gingen davon.

Als der Herr den Körper des Heiligen wieder zum Vorschein kommen lassen wollte, begab es sich, dass ein Schäfer in jene Wüste kam. Eines Tages betrat ein räudiges, elendes Schaf diese Gegend, wankte zu dem Wasser in einem Teiche, welcher neben jenem Orte war und wälzte sich dann an der Stelle, da wurde es sofort gesund. Als der Hirt dieses Wunder sah, erstaunte er und fing an, etwas Erde von der Stelle zu nehmen, mit dem Wasser anzufeuchten und damit alle räudigen Schafe zu bestreichen, da wurden sie sofort gesund; so wurde ihm eine Kunst zuteil, die er ausübte, so dass alle Kranken heilte.

Dies hörte der Kaiser von Konstantinopel; er hatte eine einzige Tochter, die mit der Elephantiasis behaftet war, und er schickte sie dorthin. Da sie es für schimpflich hielt, sich vor den Leuten zu entblößen, bat sie den Hirten, ihr seine Kunst zu lehren und sie machte sich dann selbst das Wasser und die Erde zurecht.

Sie schlief in jener Nacht an dem Orte; da sah sie den Heiligen Abu Mina, der sprach zu ihr: „Wenn du morgen früh aufstehst, so grabe an dieser Stelle, da wirst du meinen Körper finden, dann wirst du sofort geheilt werden.“ Als sie aufstand und an der Stelle grub, fand sie den heiligen Körper, dann schickte sie ihrem Vater und gab ihm davon Nachricht.

Da ließ der Kaiser über dem heiligen Körper eine Kirche erbauen, und ihn den Tagen des Arcadius* wurde hier auf ihrem Befehl eine große Stadt gegründet. Große Scharen kamen zu der Kirche und es gingen von dem heiligen Körper des großen Märtyrers Abu Mina viele Wunder aus, welche nicht aufhörten, bis die Stadt und die Kirche wieder zerstört wurden.

*[Flavius Arcadius (* um 377 in Spanien; † 1. Mai 408 in Konstantinopel) war zwischen 395 und 408 Kaiser der Osthälfte des Imperium Romanum und gilt daher mitunter als der erste Herrscher des Oströmischen bzw. Byzantinischen Reiches.]